Nach der zweite Meditation habe ich sie gesehen.
Ich habe wirklich warten müssen, bis sie mir ihre Tür geöffnet hat.
Ich habe 3 Meditationen gemacht heute morgen und sie kam in der Dritten.
Und ich hätte nicht gedacht, dass sie so traurig und so ängstlich ist.
Ich bin eine starke Person mit starker Persönlichkeit und plötzlich sehe ich sie, so klein und so traurig und so ängstlich. In der Meditation wollte ich etwas sehen, fühlen und eine tiefe Verbindung mit mir haben.
In all meinen Meditationen ist es mir oft nicht gelungen.
Ich komme mir manchmal so vor, als wäre ich immer wieder Anfänger… ich versuche mich zu konzentrieren und atme.
Dann gehen meine Gedanken weg, ich hole sie zurück, sie gehen wieder weg, ich hole sie wieder und manchmal schlafe ich ein. Es passiert sehr oft, dass ich denke: Tja, was war das jetzt?
Naja, zumindest habe ich mir ein bisschen Zeit genommen und pausiert (ja ich suche immer positive Gründe! ?)
Aber heute morgen war es anders.
So tief und intensiv habe ich es noch nicht gespürt.
In der Meditation passierte Folgendes:
ich mache die Tür auf und ich kann noch nicht zuordnen, wo ich mich befinde.
Nach ein paar Sekunden merke ich, dass ich in meinem Schlaffzimmer (als Kind) bin.
Und ich sehe sie.
Sie sitzt da, auf dem Bett mit ihrem Kuscheltier (ein großer Tiger!) und guckt mich an.
Nicht direkt.
Und sie weint.
Sie ist so ängstlich!
Sie weint und hält den Tiger in ihren Armen und weint weiter.
Ich kann ihre Trauer so tief spüren!
Und plötzlich frage ich mich, wer sie ist.
Ich gucke sie genauer an und sehe mich als Kind!
Ja, ich habe so oft auf diesem Bett geweint und hatte so oft Angst (Kinder haben Ängste, ja, und es ist wichtig, sie zu beruhigen).
Als ich feststelle, dass ICH es bin, kommen plötzlich alle Gefühle hoch und ich fühle mich tiefst verletzt.
Meine Augen sind nass und ich merke, dass ich am weinen bin.
Ich bin gerade einem Teil von mir begegnet, der so viel Angst hat!
Und ich versuche, sie (die kleine) in meine Arme zu nehmen und sie zu beruhigen, aber ich packe das nicht.
Sie will es noch nicht und ich kann auch nichts sagen. Die Tränen laufen einfach weiter, ohne dass ich etwas dagegen machen kann.
Ich entscheide mich dann uns Zeit zu geben und die Tränen laufen zu lassen, bis es gut ist.
Es hat einige weitere Sekunden gedauert und dann: dann konnte ich etwas sagen.
Aber vorher konnte ich sie in den Arm nehmen und fest drücken und auch spüren, wie es sich anfühlt, gedrückt zu werden.
Einfach umarmt zu werden, ohne dass man etwas sagt.
Nur da sein.
Nur Anwesehnheit, Offenheit und Empathie und Mitgefühl.
Das hat sie gebraucht, bis sie sich „geleert“ hat.
Nur dann konnte ich sagen: wir schaffen das zusammen, ich halte dich fest und auch, wenn du Angst hast, kriegen wir das hin.
Ich konnte ihr sagen, dass ich immer meine Ziele erreicht habe und dass ich auch nie zulassen würde, uns im Stich zu lassen.
Ich konnte dieses kleine Kind beruhigen.
Sie muss es nicht allein tragen und vor allem: sie darf wieder zu mir nach Hause.
Sie ist nicht allein!
Und ich hole sie zurück zu mir.
Jetzt ist es gut.
Ich spüre es.
Das Gefühl „Es wird alles gut!“ ist wieder da und ein Lächeln kommt auf meine Lippen.
Diese Meditation hat vielleicht 6-8 Minuten gedauert – nicht länger und war so intensiv.
Wenn ich berichten sollte, was ich davon gelernt habe, dann es ist auf jeden Fall das hier:
- Wir haben noch so viele innere Kinder (oder Teile von uns), die nicht bei uns sind, sondern „in dem Jungle rumlaufen oder verloren sind“: Holen wir sie zurück!
- Zeit: Gefühle wollen gesehen werden und wollen existieren dürfen. Geben wir ihnen Zeit dafür, damit sie wieder gehen können… denn sie gehen auch wieder weg!
- Angst: wir haben alle Angst und wir dürfen trotz Angst weitermachen. Wir sind alle Menschen und es macht uns so wertvoll und liebevoll!
- Zusammen sind wir stark: alle Teile von uns (oder alle inneren Kinder) sind an unserem Leben beteiligt – solange wir es ablehnen, wird es immer wieder Dinge geben, die uns blockieren die nächsten Level erreichen zu können.
Nimm dir wirklich Zeit deine Ängste und deine Gefühle anzuschauen, denn deinen Weg gehst du mit ihnen.
Es ist eine Entscheidung, die von jedem von uns getroffen werden kann.
Es fängt IMMER mit einer Entscheidung an.
Und du wofür entscheidest du dich ?
Beantworte diese Frage in „5 Tage mit Journaling“ Online Kurs – wir gehen diesen Weg zusammen –
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